Antrag – Smart-Meter und dynamische Stromtarife

Unser Antrag für die Sitzung des Ortsgemeinderats am 23. November 2023 im Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Ortsbürgermeister Zimmermann,

am 11.01.2023 wurde der Gesetzentwurf des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz zum „Neustart der Digitalisierung der Energiewende“ vorgestellt. Mit dem Gesetz werden Digitalisierung und Smart-Meter-Rollout auf eine neue Stufe gehoben, um sie bestmöglich für die beschleunigte Energiewende einsetzen zu können. 

Im Gesetz enthalten sind im Wesentlichen zwei Maßnahmen, die auch das E-Werk Hauenstein und seine Kunden unmittelbar berühren: 

  • Ab 2025 ist der Einbau von Smart Metern Pflicht für Kunden mit mehr als 6.000 kWh/p.a. bzw. einer PV-Anlage mit mehr als 7 kWp Leistung. Der flächendeckende Rollout für alle soll bis 2030 abgeschlossen sein
  • Bereits ab Inkrafttreten des Gesetzes (Frühjahr 2023) ist die Installation für alle Stromkunden möglich, entsprechende Geräte sind bereits zugelassen. 

Ab 2025 müssen alle Stromversorger verpflichtend dynamische Stromtarife anbieten. In solchen Tarifen liegt dem berechneten Strompreis der aktuelle Preis an der Strombörse (aktuell in der Regel auf Stundenbasis, künftig viertelstündlich) zugrunde.  

Gegenüber klassischen, auf ganzjährigen Durchschnittspreisen beruhenden Tarifen können bei dynamischen Tarifen Verbraucher mit Smart Meter damit bewusst Ihren Stromverbrauch steuern, so von günstigeren Preisen profitieren und damit auch einen Beitrag zur Stabilität der Stromnetze leisten. 

Mit Inkrafttreten dieser Regelungen ist zu erwarten, dass Bürger diese Option zunehmend nutzen, selbst wenn sie (noch) nicht dazu verpflichtet wären. Gerade die Nutzer von Wärmepumpen, Hausbatteriespeichern oder Elektroautos, aber auch sonstiger Großverbraucher können erhebliche Einsparungen erreichen, wenn sie ihren Verbrauch vermehrt in die Niedrigpreisphasen verlagern. Bürger werden also Anbieter bevorzugen, die entsprechende Maßnahmen frühzeitig anbieten. Anderen Anbietern droht ein Kundenverlust. 

Das E-Werk Hauenstein sollte daher schnellstmöglich, bereits vor Inkrafttreten entsprechender Verpflichtungen,

  • die Nachrüstung von modernen Messystemen anstelle der Ferrariszähler anbieten. 
  • die Installation von Smart Meter Gateways aktiv anbieten und die Installation vorantreiben, sowie bei Neuinstallationen (Neubau, Sanierung, …) standardmäßig vornehmen. 
  • baldmöglichst einen oder mehrere dynamischen Stromtarif anbieten sowie
  • entsprechend den Stromeinkauf anpassen 

Auf diesem Weg positioniert sich das E-Werk als innovativer, zukunfts- und leistungsfähiger Partner, betreibt aktiv Kundenbindung und kann neue Kunden gewinnen. Der Fortbestand ist gesichert. Den Kunden bietet es einen bemerkenswerten Mehrwert in Form gravierender Einsparpotentiale. Darüber hinaus zeigt Hauenstein Innovationspotential und die Bereitschaft, aktiv Verantwortung für die Umsetzung der Energiewende zu übernehmen. 

Die Fraktion der CDU beantragt daher, dass diese Optionen durch Verwaltung und Werke in Abstimmung mit den strategischen Partnern geprüft werden und eine schnellstmögliche Umsetzung angestrebt wird. 

Mit freundlichen Grüßen

Daniel Meyerer, Fraktionsvorsitzender