Systemgastronimie im Interkommunalen Gewerbegebiet? Aus unserer Sicht eine gute Chance.

Faktenlage Systemgastronomie

Die Junge Union Hauenstein hatte bereits im vergangenen Jahr eine Umfrage gestartet, mit der Frage, ob eine Systemgastronomie (z.B. McDonalds; Burger King oder ähnliches) im Interkommunalen Gewerbegebiet angesiedelt werden soll. An dieser Umfrage haben 445 Personen teilgenommen. 80,9 % der Befragten standen der Ansiedlung einer Systemgastronomie positiv gegenüber. Die Zustimmung war dabei nicht nur bei den Jugendlichen, sondern quer durch alle Altersklassen gegeben.

Dieses Ergebnis spiegelt sich auch in persönlichen Gesprächen mit Mitbürgerinnen und Mitbürgern u.a. aus Wilgartswiesen wider. Die Jugend erwähnte z.B. des Öfteren das man sich somit Fahrten nach Landau und Pirmasens sparen könnte, was der Umwelt und dem persönlichen Geldbeutel hilft.

Um die bekanntesten Kritikpunkte, die in den Diskussionen genannt werden, zu entkräftigen, verweisen wir auf die nachfolgende Zusammenstellung.

Müll & Recycling

  • Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie hat sich der größte deutsche Systemgastronom weltweit dazu verpflichtet, bis 2025 100 Prozent aller Gästeverpackungen aus erneuerbaren, recycelten oder zertifizierten Materialien zu produzieren. In Deutschland sind bereits seit 2015 100 Prozent der papierbasierten Gästeverpackungen aus recycelten oder zertifizierten Quellen.
  • Mitarbeiter:innen im Restaurant sammeln regelmäßig und bedarfsgerecht im Außenbereich des Restaurants – an umliegenden Parkplätzen, Bushaltestellen oder Grünanlagen – achtlos weggeworfenen Müll.
  • Darüber hinaus wird aktuell in 11 ausgewählten Restaurants die Nutzung von Mehrwegverpackungen für die beliebtesten Getränke und Desserts getestet – die nationale Einführung der Mehrwegoption soll nach Aussagen einer Unternehmenssprecherin bis spätestens zum 31.12.2022 stattfinden.

Umwelt & Strom

  • 2020 wurden 1.372 Restaurants mit Ökostrom betrieben. Die Energie für die Restaurants stammt aus 100 % Ökostrom durch Wasserkraft.
  • Der größte Systemgastronom Deutschlands und EWE Go fördern im Rahmen einer Kooperation die E-Mobilität und tragen so zu einem schnellen, kontinuierlichen Ausbau des Schnelllade-Netzes in Deutschland bei. Nach Auskunft eines Betreibers werden bei jedem Neubau E-Ladesäulen errichtet.
  • Beim größten Systemgastronomen Deutschlands kommen 59% aller Waren aus Deutschland, 38% der Waren aus Europa und nur 2% aller von dem Unternehmen genutzten Produkte aus dem Rest der Welt. Dazu gehören unter anderem Produkte,die in Europa nicht angebaut werden können, wie z.B. Kaffee. Rindfleisch hingegen stammt zu 85% aus Deutschland, zu 15% aus Europa und zu 0% aus dem Rest der Welt 

Konkurrenz

  • Bei den von uns befragten ortsansässigen Gastronomen, sah keiner eine Konkurrenz in einer der bekannten Systemgastronomien. Konkurrenzsituationen sind maximal im Bereich des Mitnahmegeschäfts im Imbissbereich zu erwarten. Diese Konkurrenz würde jedoch bei jeglicher Ansiedlung von Gastronomie im Bereich der Industriegebiete entstehen. Durch die Anzahl entstehender Arbeitsplätze und den Wegfall einer Metzgerei mit Mittagsangeboten ist hier im Allgemeinen eine Angebotssteigerung zur Versorgung der Arbeitenden nötig.

Außerdem bringt die Ansiedlung einer Systemgastronomie aus Sicht der JU Hauenstein einige positive Aspekte mit sich, die in der Diskussion ebenfalls beachtet werden sollten.

Arbeitsplätze

  • Eine Systemgastronomie schafft Arbeitsplätze auf unterschiedlichen Qualifikationsniveaus. Hier entstehen also Stellen für Auszubildende in drei Ausbildungswegen aber auch für ungelernte Personen.
  • Durch verschiedene Arbeitszeitmodelle können auch Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen einen Einstieg in eine gastronomische oder kaufmännische Tätigkeit erhalten.

Soziales Engagement

  • 88% der Franchise-Nehmenden des größten Systemgastronomen Deutschlands engagieren sich zum Teil über viele Jahre kontinuierlich vor Ort im sozialen oder Umwelt-Bereich. 86% unterstützen außerdem die lokalen Sportvereine z.B. durch die Förderung des sportlichen Nachwuchses. 

Steuereinnahmen

  • Die in der Filiale vor Ort entstehenden Gewerbesteuereinnahmen bleiben bei der Kommune, auch wenn der Franchise-Nehmende seinen Sitz an einem anderen Ort hat (§28 GewStG). Dadurch profitieren beide Gemeinden Hauenstein und Wilgartswiesen in gleichem Maße.
  • Eine Filiale in Deutschland macht im Durchschnitt rund 2,3 Millionen Euro Umsatz. Dieser Durchschnitt bezieht auch die umsatzstarken Filialen z.B. am Flughafen Frankfurt oder dem Berliner Hauptbahnhof mit ein. Dennoch ist mit nicht unerheblichen Steuereinnahmen durch Ansiedlung einer solchen Systemgastronomie zu rechnen.

Nimmt man alle diese Faktoren zusammen und berücksichtigt, dass die genannten Bestrebungen durch nahezu alle Anbieter von Systemgastronomie verfolgt und vorangetrieben werden, stellt die Ansiedlung einer Systemgastronomie aus Sicht der JU Hauenstein ein passendes Puzzleteil bei der Zuteilung der vorhandenen Flächen im Interkommunalen Gewerbegebiet dar. Aus diesem Grund sprechen wir uns dafür aus, ein Grundstück speziell für Systemgastronomie auszuweisen und anhand der dafür eingehenden Bewerbungen die bestmögliche Lösung unter Berücksichtigung der oben stehenden Kriterien zu finden.

Quellen:

https://podcast.mcdonalds.de/index.html (Nachhaltigkeitsbericht McDonalds)

https://www.burgerking.at/timetoact (Nachhaltigkeitsbericht Burger King)

https://www.gesetze-im-internet.de/gewstg/__28.html (Gewerbesteuergesetz §28)

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/36365/umfrage/umsatz-von-mc-donalds-deutschland-seit-2006/ (Umsatzzahlen McDonalds Deutschland)